Nachhaltiges Bauen in der Region

Ein Begriff, der in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre nur ungläubiges Staunen erntete: "nachhaltiges Bauen". Die Stiftung wirkte bahnbrechend mit einer Reihe von Projekten bei Architekten, Bauherren und potentiellen Nutzern.


Duurzaam Bouwen steht im benachbarten Süd-Limburg in den Niederlanden für Nachhaltiges Bauen. Dort wurde ein Verfahren entwickelt, das in der Planungsphase schon mehrere am Bau beteiligte Akteure, wie z.B. Bauträger und Gemeinden, an einen Tisch holt, um so frühzeitig nicht nur einen technischen, sondern auch einen sozialen Konsens zur Bebauung eines konkreten Wohngebietes zu erzielen. Nachhaltigkeit wird so als Prozess vieler Beteiligter verstanden und nicht als rein technisches Dogma. In Süd-Limburg entstand so eine Vereinbarung privater Bauträger und der öffentlichen Hand, wie Nachhaltigkeitsaspekte beim Bauen berücksichtigt werden sollen.

Die Stiftung hat mit den Beteiligten auf der Limburger Seite und der Stadt Alsdorf in den Jahren 2001 und 2002 versucht, diese Prozedur auf ein Neubaugebiet dort zu übertragen. Es entstand ein Anforderungskatalog und eine Checkliste für ein in Planung befindliches Neubaugebiet. 

Wegen der damals schlechten Baukonjunktur wurde das Projekt von den Beteiligten nicht mehr weiter verfolgt.

Die Sanierung des Altbaubestandes in den Städten gehört zu den dringlichsten Aufgaben bei der Verringerung des Energieverbrauchs im Wirtschaftssektor Bauen und Wohnen. Um die Anfang der 2000er Jahre praktisch nicht existierende Sanierungstätigkeit zu beschleunigen, übernahm die Stiftung Geburtshilfe bei der Entstehung von AltbauPlus. Im Mai 2004 wurde gemeinsam mit der Stadt Aachen, den Stadtwerken Aachen, der Verbraucherzentrale und anderen Akteuren der Verein AltbauPlus gegründet, der sich seit dieser Zeit um Initialberatungen zur Sanierung im Baubestand der Stadt und der StädteRegion Aachen widmet.

Die Problematik der demographischen Entwicklung und Überalterung führte die Stiftung zur Verbindung sozialer Fragen mit baulichen Aktivitäten. Heimplätze sind rar und teuer, ideal wäre eine Gruppe von Menschen, die im Alter gemeinsam ein Haus mit unabhängigen Wohnungen bewohnen und Infrastrukturen wie Gästewohnung, Waschraum und Garten teilen. Eine Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen.

Die Bildung von Wohngruppen ist ein sozial komplexer und dynamischer Vorgang, vor dem Investoren meist zurückschrecken. Die Stiftung ließ daher im Zeitraum von 2002 bis 2003 von einem interdisziplinären Team (Ursula Komes, Planungsgruppe Wohnstadt und Dr. Katrin Hater, Büro für sozialwissenschaftliche Projekte) einen Leitfaden für Bauträger oder Investoren erstellen, der die Markt- und Umsetzungschancen eines solchen Projektes konkret aufzeigt. In öffentlichen Präsentationen wurde die Bereitschaft von Interessenten und Investoren bis hin zur Projektreife getestet. 

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Leitfaden Wohnen 50+


Bauen und Wohnen ist der Wirtschaftssektor mit dem größten Stoffaustausch zwischen Mensch und Natur. Gewaltige Mengen an Baustoffen und Energie werden zur Errichtung und zum Betrieb von Infrastruktur und Bauten benötigt. 

Für die Stiftung Grund genug, in diesem Sektor in konkreten Projekten nach Möglichkeiten einer Reduktion dieses Naturverbrauchs zu suchen und Neuland zu betreten. Anfang der 2000er Jahre war nachhaltiges Bauen ein echtes Nischenthema und vor allem mit einem negativen "Öko-Image" belastet. Die Stiftung hat mit ihren Projekten dazu beigetragen, ein nachhaltiges, ressourcensparendes Bauen von diesem Image zu befreien und dessen Nutzen für die Gesellschaft in den Mittelpunkt zu stellen.

Die Stiftung ist seit 2003 Mitglied im Netzwerk Zukunft Bauen NRW, in dem sich die wichtigsten Protagonisten des nachhaltigen Bauens bis heute regelmäßig über Neuerungen im Bausektor informieren.


Archiv - die historischen Projektseiten der alten Website zum damaligen Projektstand

2007: NRW Best Practice Datenbank Bauen

Nachhaltiges Bauen aus der Öko-Ecke herauszuholen, war das ursprüngliche Anliegen der Best-Practice-Datenbank, welche die Stiftung 1999 entwickelt hat.

2004: Wohnen 50+

Alt werden und neu wohnen. Die Problematik der demographischen Entwicklung und Überalterung führte die Stiftung zur Verbindung sozialer Fragen mit baulichen Aktivitäten.

2004: Nachhaltige Siedlung

Bei Gebäudeneubau und -sanierung spielte bis Anfang der 2000er Nachhaltigkeit oft keine Rolle. Gebäude wurden dann immer energieeffizienter, jedoch ohne Blick auf Lebenszykluskosten, Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit oder Nutzungsflexibilität.

2002: Aktion 25+

In der Sanierung vorhandener Bausubstanz steckt ein riesiges Potenzial für den Klimaschutz, denn der Energieverbrauch älterer Häuser und Wohnungen ist wenig zeitgemäß.

2001: Duurzaam Bouwen

Im Nachbarland Süd-Limburg wurde ein Procedere entwickelt, das in der Planungsphase schon mehrere am Bau beteiligte Akteure, wie z.B. Bauträger und Gemeinden, mit einbezieht, um so frühzeitig nicht nur einen technischen, sondern auch einen sozialen Konsens zu erzielen. Nachhaltigkeit als Prozess vieler Beteiligter und nicht als rein technisches Dogma.

2000: Baustoffrecycling

In einem Pilotprojekt sollten noch verwendbare Baustoffe der Region Aachen bei Abriss- und Umbauarbeiten gesichert und wieder aufbereitet werden.