Lobby und PR

Tragfähige Konzepte müssen in Politik und Gesetzgebung, sonst bleiben es Luftschlösser. Die Stiftung machte den Schritt von Aachen nach Berlin.


Immer wieder hat die Stiftung das Instrument der Parlamentarischen Abende in Berlin genutzt. In die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft gleich gegenüber des Reichstages wurden zu verschiedenen Gelegenheiten Abgeordnete und Behördenvertreter eingeladen, um diese zu Themen rund um den Faktor X und die Ressourceneffizienz zu informieren.

Liste der Parlamentarischen Abende

  • 2005: Faktor X - Ein Kunjunkturprogramm für die Deutsche Wirtschaften
  • 2006: Eine Ressourcenstrategie für Deutschland - Handlungsbedarf, Bausteine, Forderungen
  • 2007: Die CO2-Kreditkarte - Zukunftssicherung
  • 2008: Die CO2-Card - Emissionsquoten als marktwirtschaftliches Instrument zum Klimaschutz
  • 2010: Ressourceneffizienz für die postkarbone Gesellschaft - Wettbewerbsvorteile für Deutschland
  • 2011: Wachstumsimpulse und Resilienz durch Ressourceneffizienz 
  • 2012: Ressourcen und Energie - Mit Ressourceneffizienz leichter in die Energiewende 

Download der Einladungsflyer

Wesentliche Weichen für die Weiterentwicklung gesetzlicher Rahmenbedingungen der Ressourceneffizienz werden auf der EU-Ebene gestellt. Aus diesem Grund hat die Stiftung gemeinsam mit Green Budget Germany, dem Sustainable Research Institute und Friends of the Earth im Jahr 2006 eine klar gegliederte Übersicht der aktuellen Initiativen und Prozesse in der EU zu Ressourcenproduktivität und Energieeffizienz erarbeitet. Das 157 Seiten starke Buch ist als Hilfe für alle konzipiert, die auf diesem Gebiet in einem europäischen Zusammenhang arbeiten, also Politiker, NGO's etc. 

Von der gleichen Gruppe wurde ebenfalls ein Papier zu Ressourcenindikatoren in der EU erarbeitet. Nur was messbar ist, kann in seiner Entwicklung beurteilt werden. Da die Diskussion um geeignete Indikatoren 2006 auf der europäischen Ebene noch voll im Gang war, leistete dieses Heftchen einen wichtigen Beitrag.

 

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Welche Instrumente schaffen einen Anreiz zur Vermeidung von Umweltproblem wie dem Klimawandel und wirken gleichzeitig systemisch und lassen sich nicht umgehen, wie viele Emissionsgrenzwerte oder ähnliches? Für die vom Menschen verursachten CO2-Emissionen wurde ein Vorschlag von britischen Umweltforschern aufgegriffen und modifiziert: Die CO2-Card. Diese wirkt wie eine Kreditkarte. Im Unterschied zu dieser geht es nicht um Geld, sondern um Emissionsrechte für CO2. Zunächst wird jedes Jahr eine sinkende Anzahl von existierenden CO2-Emissionsrechten festgelegt. Davon erhält jeder Bürger jeden Monat ein Kontingent, das auf einem CO2-Konto landet. Abbuchungen von diesem Konto sind immer dann nötig, wenn Treibstoffe für das Auto oder Energie in Form von Gas oder Heizöl fürs heimische Heizen eingekauft werden. Überschüssige CO2-Emissionsrechte können verkauft werden. Braucht man mehr als zugewiesen wurde, muss man Rechte dazu kaufen. Die CO2-Card ermöglicht den Verzicht auf zahllose andere und aufwändige Politikmaßnahmen, weil sie die Garantie für das Einhalten der Emissionsziele quasi eingebaut hat. Je weniger die Gesellschaft auf Kurs ist, desto teurer werden CO2-Emissionen, umso mehr Maßnahmen lohnen sich finanziell. 

Das Konzept wurde 2008 auf einem parlamentarischen Abend in der britischen Botschaft in Berlin vorgestellt, anschließend wurde ein Buch veröffentlicht. 

Website 

www.co2card.de 
(die Website wird seit 2011 nicht weiter aktualisiert und gepflegt)

 

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Die CO2-Card. Emissionsquoten als marktwirtschaftliches Instrument zum Klimaschutz

Die Stiftung hat neben den selbst editierten Werken die Erstellung bzw. Übersetzung dreier Bücher namhafter Umweltforscher unterstützt:

Ernst Ulrich von Weizsäcker - Karlson Hargroves - Michael Smith, Faktor fünf - Die Formal für nachhaltiges Wachstum

Mathis Wackernagel & Bert Beyers, Der Ecological Footprint - Die Welt neu vermessen 

Dennis Meadows, Grenzen des Wachstums - Das 30 Jahre Update. 30 Jahre nach der Veröffentlichung von Grenzen des Wachstums hat Dennis Meadows, der damalige Leiter der Forschungsgruppe nochmals sein damaliges Programm überarbeitet und mit den aktuellen Daten gefüttert. Die Ergebnisse sind in englischer Sprache als "Limits to Growth - The 30 Year Update" veröffentlicht worden. Die Stiftung hat die Übersetzung ins Deutsche ermöglicht.

 

Wesentlich für die Verringerung des Ressourcenverbrauchs von Gesellschaft und Wirtschaft ist die Berücksichtigung in Normen und Richtlinien. Sie stellen den jeweils aktuellen Stand der Technik dar und haben enormen Einfluss auf die Produktgestaltung und deren Herstellung. Die Mitarbeit in Richtlinienausschüssen ist Ehrenamtsarbeit und wird daher von vielen Experten nicht geleistet. 

Die Stiftung hat sich daher entschlossen, die Arbeit an einer Richtlinienfamilie des Vereins der Deutschen Ingenieure VDI personell zu unterstützen. Der VDI erarbeitet seit 2011 Richtlinien zur Ressourceneffizienz, an der umsetzungsorientierten Richtlinie 4800 hat die Stiftung konkret mitgearbeitet. Die Dachrichtlinie 4800.1 liegt seit Ende 2015 als so genannter Weißdruck in der endgültigen Form vor, die Konkretisierung in der Richtlinie 4800.2 ist Mitte 2016 am Ende der Widerspruchsfrist. Mit dem Weißdruck wird daher Mitte des Jahres 2017 gerechnet.

Im Oktober 2016 wurde ein Richtlinienausschuss zu Ressourceneffizienz beim Bauen (VDI 4802.1) gegründet, dessen Vorsitz Klaus Dosch von der Stiftung übernahm. Mit einem Weißdruck wird - wie meist bei VDI Richtlinien - in ca. 3 Jahren gerechnet.

factorY

FactorY ist ein Magazin zum Nachhaltigen Wirtschaften, das die Stiftung gemeinsam mit dem Wuppertal Institut und der Effizienzagentur NRW von 2012 bis Ende 2016 herausgegeben hat. FactorY steht für industrielle Produktion und Fabrik, aber auch für den Faktor Y, um den der Ressourcenverbrauch sinken muss, damit nachfolgende Generationen noch eine intakte Umwelt vorfinden. Dabei geht es um alle Aspekte Nachhaltigen Wirtschaftens, also neben Produktion und Dienstleistungen auch um die Seite des Konsums. FactorY blickt dabei über den Tellerrand und berichtet eher feuilletonistisch als fachlich auf die Zusammenhänge zwischen Gesellschaft und Ressourcen.

Website

www.factory-magazin.de


Download der factorY-Magazine

3/2016: Utopien
2/2016: Divestment
1/2016: Handeln

3/2015: Baden gehen
2/2015: Schuld & Sühne
1/2015: Wir müssen reden

3/2014: Rebound
2/2014: Sisyphos
1/2014 Gender

4/2013: Glück-Wunsch
3/2013: Wert-Schätzung
2/2013: Trans-Form
1/2013: Vor-Sicht

4/2012: Trennen
3/2012: Selbermachen
2/2012: Teilhabe
1/2012: Wachstum

Die "Ur"-factorY


Die meisten Umweltprobleme lassen sich auf einen nicht nachhaltigen Stoffaustausch zwischen dem Wirtschaften menschlicher Zivilisationen und der Natur zurückführen. Es werden der Natur einfach zu viele Rohstoffe entnommen. Sie landen in Produkten, in Infrastrukturen, in Dienstleistungen. Ein großer Anteil wird als Abfall, Emissionen in Wasser, Boden und Luft und als Schadstoffe wieder in die Natur zurückgegeben. So ist auch die auf menschliches Handeln zurückzuführende Klimaveränderung an sich kein Problem. Sie ist ein Symptom - ein Symptom eines aus den Fugen geratenen Kohlenstoffkreislaufs: Es wird viel mehr Kohlenstoff aus dem Boden geholt und verbrannt, als die Natur in Form von Pflanzen der Atmosphäre entnehmen kann. Über Jahrtausende eingespielte sensible Kreisläufe geraten aus dem Lot, der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre steigt und entfaltet sein Treibhauspotenzial. Das Ziel der Projektfamilie Ressourcen der Stiftung war, die Wahrnehmung des Stoffaustausch-Problems zu steigern und an konkreten Projekten zu zeigen, wie eine Reduktion dieses Stoffaustauschs um einen Faktor X ganz praktisch funktionieren kann. 

In den Projekten spiegelt sich ebenfalls eine Lernkurve der Stiftung: Ein Beginn mit den Aachener Foren, die in das Thema einführten und Schwerpunkte gesetzt haben. Gefolgt von makroökonomischen Studien, über den Sinn der Steigerung der Effizienz, mit der Ressourcen eingesetzt werden, deren Ergebnisse noch zehn Jahre später zitiert werden und die einen wichtigen Beitrag zur Verankerung von Ressourcen in der Politik geleistet haben. Begleitet durch Preise und klassisches Lobbying für diese Ideen und schließlich konkrete Projekte zur Umsetzung beim Bauen und Wohnen, dem Wirtschaftssektor mit dem höchsten - nicht nachhaltigen - Stoffaustausch zwischen Mensch und Umwelt.


Archiv - die historischen Projektseiten der alten Website zum damaligen Projektstand

2012: Parlamentarischer Abend

Die Steigerung der Energieeffizienz ist ein integraler Bestandteil der Energiewende. Ohne mehr Effizienz kann die Energiewende nicht gelingen. Viele Maßnahmen sind bereits auf den Weg gebracht, um die Energieintensität Deutschlands zu verringern.

2011: Parlamentarischer Abend

Bei einigen gerade für Deutschland strategisch wichtigen Ressourcen werden Knappheiten erkennbar, zum Beispiel bei seltenen Erden. Versorgungsengpässe gleich welcher Ursache können bei diesen Ressourcen negative Auswirkungen auf die deutsche Hochtechnologie-Wirtschaft haben.

2011: Buchveröffentlichung: Mehr Mut beim Klimaschutz

Im Buch "Mehr Mut beim Klimaschutz - Plädoyer für einen persönlichen Emissionshandel" werden verschiedene Maßnahmen beschrieben und diskutiert, den Ausstoß von Treibhausgasen durch die kostenlose Ausgabe von Emissionsrechten auch an Personen zu deckeln – als Ergänzung oder Ersatz des Europäischen Emissionshandelssystems.

2010: Parlamentarischer Abend

Material- und Ressourcenkosten sind mit Abstand der größte Kostenblock in der produzierenden Wirtschaft. In der konsequenten Senkung dieser Kosten liegt im Hochlohnland Deutschland ein großes Potenzial für die Steigerung der Produktivität und damit der Wettbewerbsfähigkeit.

2008: CO2 Card Informationsabend

Das von der Bundesregierung festgelegte Ziel einer Reduktion der CO2-Emissionen um 40% bis 2020 ist mit den derzeit beschlossenen Einzelmaßnahmen nicht erreichbar. Wir brauchen verlässliche marktwirtschaftliche Instrumente aus einem Guss

2008: CO2 Website

Klimawandel ist ein Symptom unserer nicht nachhaltigen Produktions- und Lebensweise. Mangelnde Systeminnovation und Systemoptimierung führen zu überhöhten, schädlichen CO2-Emissionen.

2007: Consensus Statement Material Accounting

Seinerzeit konkurrieren zwei Indikatoren zum Nachhaltigen Wirtschaften um eine Aufnahme als Headline-Indikator in die EU-Statistik: Der ökologische Fußabdruck sowie der Ökologische Rucksack. Die Stiftung moderiert einen Prozess, um Gemeinsamkeiten zu identifizieren und daraus Forderungen an die Politik abzuleiten.

2007: Parlamentarischer Abend

Anlass waren Diskussionen in UK über handelbare, individuelle CO2-Emissionsrechte (kurz: CO2-Karte)

2006: Tagung Ressourcenstrategie im BMU

Die Steigerung der Ressourcenproduktivität und die Entwicklung einer Ressourcenstrategie sind Herausforderung und Chance für ein Hochtechnologieland wie Deutschland, denn ressourceneffiziente Produkte und Produktionsverfahren werden die Zukunft bestimmen.

2006: Factor X and the EU

How to make Europe the most resource and energy efficient Economy in the World - A Guidebook to Policies and Legislative Initiatives within the European Union.

2005: Parlamentarischer Abend

Die Potenzialstudie sowie die nachfolgenden Studien zu fiskalischen Instrumenten und Wirtschaftssektoren haben gezeigt, dass die Verbesserung der Ressourcenproduktivität ein enormes Potenzial für die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Verbesserung der Finanzlage des Staates, sowie der Unternehmen hat.