Förderung Drittprojekte

Seit 2018 können gemeinnützige Träger Förderanträge zu regionalen Projekten bei der Aachener Stiftung Kathy Beys einreichen. 
Eine kleine Auswahl der geförderten Projekte:


Gemeinschaftsgarten HirschGrün

Der Gemeinschaftsgarten HirschGrün entstand vor über 10 Jahren aus der temporären Nutzung einer Brachfläche im Zentrum der Stadt Aachen (Richardstraße) und entwickelte sich durch das große Engagement seiner Mitglieder und Unterstützer im Laufe der Jahre in eine grüne Oase mit Gemüsebeeten, Obstbaumbestand, Bienenstücken und einer Blühwiese mit großer Biodiversität.  

Das HirschGrün erhebt von seinen Mitgliedern keine Beiträge und finanziert sich nur durch Spenden und die Einnahmen des jährlichen Lothringair Festivals. Während eines Workshop wurde der Garten zudem als Lernort erprobt und das große Potential zum Gestalten, Erforschen und Erfahren der Natur für Kinder erkannt als auch seine positive Wirkung auf die Kinder.

In 2024 wurde ein Projekt konzipiert, um den HirschGrün künftig als Lernort für die Kinder und Schulen des Viertels zu etablieren. Um ein hautnahes Naturerlebnis zu ermöglichen, bedurfte es entsprechender infrastruktureller Voraussetzungen. Durch Förderung der Stiftung konnten Imkeranzüge für die Kinder sowie Ausstattungselemente wie ein Pavillon zum Schutz vor Regen nebst verschiedensten Materialien angeschafft werden. Die Ergebnisse des Projekts "Wir Kinder zeigen unsere Vielfalt im Gemeinschaftsgarten HirschGrün" wurden 2024 u.a. im Rahmen des Lothringair-Festivals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. 

Zur Weiterführung des Projekts konnten durch Fördermittel der Stiftung die Hochbeete erneuert werden und Material für eine Fortführung des Projekts “Wir Kinder zeigen unsere Vielfalt im Gemeinschaftsgarten HirschGrün” in 2025 finanziert werden.


Unsere Obstwiesen

Der erst 2021 gegründete Verein Unsere Obstwiesen e.V. entstand aus der Erkenntnis, dass eine wechselseitige Unterstützung bei der Bewirtschaftung einer Streuobstwiese ganz entscheidend für den Entschluss eines langfristigen persönlichen Engagements ist. 

Über eine zentrale Bewirtschaftungsstelle, an der die für die Pflege und Unterhaltung einer Obstwiese notwendigen Gerätschaften vorhanden sind, verfügte der Verein durch breites Engagement der Mitglieder bereits. Eine ebenso zentrale Bedeutung kommt jedoch einer Saftpresse mit Pasteurisierungsanlage als wichtigstem Bestandteil der Verwertung der Ernteerträge zu, deren Förderung die Stiftung in 2023 übernahm.

In Folge dieser Förderung ergab sich eine Kooperation zu einer Streuobstwiese in Hanbruch.


NaturErlebnis-Werkstatt Alsdorf

In der NaturErlebnis-Werkstatt Alsdorf werden ganzjährig vielfältige NaturForscherInnen-Angebote durchgeführt. 

Als Teilprojekte können 2023 und 2024 zwei Ferienwochen durch die Förderung der Stiftung realisiert werden. Die Sommerferienwoche 2023 "NaturForscherInnenZeit ist DraußenZeit" thematisierte z.B. das Erleben der Natur mit allen Sinnen. Die Kinder beschäftigten sich u.a. mit dem Wald und seinen Bewohnern und lernten verschiedene Baumarten und ihre Besonderheiten kennen. Sie verbrachten einen wildnispädagogischen Tag mit Schnitzen und Spuren lesen und erforschten verschiedene Insektenarten.

Während der Herbstferienwoche "InsektenForscherInnen - Kleine HeldInnen mit großer Wirkung" erforschten die Kinder die Insekten in Wiese und Wald und nahmen insbesondere Spinnentiere, ihre Netze und ihre Lebensweise unter die Lupe. Sie besuchten eine Streuobstwiese, lernten unterschiedliche Apfelsorten sowie essbare Heckenfrüchte kennen und erkundeten die Fressspuren die viele Tiere in Äpfeln und Birnen hinterlassen hatten. Ein weiteres Thema war die Bedeutung der Insekten für den Menschen und der Zusammenhang zwischen der Bestäubung von Obstbäumen und anderen Pflanzen mit unserer täglichen Ernährung.


Vom richtigen Zeitpunkt - Gemeinschaftsgärtnern auf neue Weise

Oftmals beginnt man euphorisch zu pflanzen und zu säen, doch im Verlauf des Gartenjahres lassen Erträge auf sich warten, übernimmt das Unkraut die Kontrolle und die Motivation sinkt. In einer mehrteiligen Modulreihe der BiNE e.V. werden Teilnehmende durch das Gartenjahr begleitet und erhalten immer "zum richtigen Zeitpunkt" wertvolle Anleitungen zum Gemüsegärtnern. 

Dabei geben 5 - 6 Präsenzmodule den Rahmen mit vielfältigem Input zum praktischen Gemüseanbau, Bodenverbesserung, Planung, Pflanzenzucht, Botanik, Permakulturwissen u.v.m. Das während der Präsenztage Erlernte wird anschließend auf dem eigenen Balkon, Straßenbeet oder Garten angewendet und so gärtnern die Teilnehmenden gemeinschaftlich und doch jeder im eigenen Umfeld. Zwischen den Modulen werden eigene Beobachtungen geteilt, Erfahrungen und Fragen ausgetauscht und die Referentinnen stehen mit Rat zur Seite für ein erfolgreiches Gartenjahr. Die Stiftung fördert die Modulreihe in den Jahren 2022 und 2023.
 


Willi-Fährmann-Schule

Die Willi-Fährmann-Schule ist eine Förderschule in Eschweiler. Zentraler Bestandteil des schulischen Konzepts ist ein kleiner Bauernhof mit Ziegen, Schweinen, Schafen, Hühnern uvm. Die Tiere werden von Schülern und Lehrern versorgt und über verschiedene Projekte zu pädagogischen Zwecken in den Schulalltag eingebunden. 

Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung in 2021 konnte die Weiterbildung von Lehrkräften zur Tiergestützten Intervention gem. §11 Tierschutzgesetz realisiert und dadurch die Fortführung des schuleigenen Bauernhofs gesichert werden.


Umweltbildung für angehende Oberstufenschüler

"Tatort Wald" - Die Waldschule Eschweiler führt regelmäßig in der letzten Woche vor den Sommerferien mit den kommenden Oberstufenschülern eine Einführungswoche durch. Im Sommer 2019 wurde diese Woche genutzt wurde, um das vom Bonner Wissenschaftsladen entwickelte Planspiel "Tatort Wald" durchzuführen. 

Die Spielidee gründet in den unterschiedlichen Bildern und Nutzungsansprüchen, die mit dem Wald verbunden sind. Er dient nicht nur als Rückzugsort für Spaziergänge oder Vogelexkursionen, als sportliche Freizeitfläche oder auch als Wirtschaftswald für die Holz- und Energiegewinnung. Er hat in Bezug auf die Tier- und Pflanzenwelt auch eine wesentliche Bedeutung für das Ökosystem. Das Planspiel greift die unterschiedlichen Interessen und das daraus resultierende Konfliktpotential auf. Die Schüler entdecken den an die Schule angrenzenden Eschweiler Stadtwald, schlüpfen in die Rollen unterschiedlicher Nutzergruppen und entwickeln Lösungsansätze und Kompromisse.


Umweltbildung für Grundschulen der BiNE e.V.

Die Arbeitsgemeinschaft Bildung für Nachhaltige Entwicklung e.V. (BiNE) bietet Bildungsangebote für Schulen, Kindergärten und OGs, die schwerpunktmäßig im direkten Lebensumfeld der Kinder und Jugendlichen stattfinden. Das Wissen um die Zusammenhänge in der Natur ist Grundlage für das Verständnis größerer Herausforderungen wie Klimawandel oder Ressourcenknappheit.

Die Aachener Stiftung Kathy Beys förderte 2018 die Projektwoche “Natur mit allen Sinnen von A bis Z” an der GGS Alsdorf-Ofden sowie 2018 und 2019 die Projektwoche “Vom Schaf zur Socke” an der KGS Herzogenrath-Strass und der GGS Kohlscheid-Kämpchen. 

Während jeweils eines einwöchigen Projektzeitraums standen täglich 5 - 7 Schafe (Ostpreussische Skudden und Krainer Steinschafe) auf der Schulwiese und wurden von den Schülern betreut, gepflegt und erforscht. Die Kinder lernten viele Einzelheiten über den Körper und die Eigenschaften der Schafe, ihre Ernährung und die Fortpflanzung. Sie wuschen aber auch Wolle, stellten Fäden her, drehten Kordeln und erlernten die Grundlagen des Filzens. 

Ziel des Projekts war die Vermittlung von hautnahen Erfahrungen rund ums Schaf sowie von Kenntnissen zu Rasse, Nahrung, Gefährdung und dem Lebensraum der Schafe. Zudem leistete das Projekt einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für die Komplexität des Produktionsablaufs und die Wertschätzung der Wolle als Naturprodukt.

Das Projekt "Natur mit allen Sinnen von A bis Z" fand in der NaturErlebnis-Werkstatt Alsdorf sowie einer benachbarten Streuobstwiese statt. In zwei Teilprojekten erforschten insgesamt 120 Kinder die Natur mit allen Sinnen und verarbeiteten Äpfel zu Saft. Mittels Seh-, Tast- und Hörsinn erkundeten die Kinder den Ort "Natur" ohne vorgefertiges Spielzeug oder digitale Medien und waren gefordert, eigene Ideen zu entwickeln und kreative Lösungen zu finden. Durch den direkten Kontakt mit der Natur wurde die Wertschätzung und Achtsamkeit für die Pflanzen- und Tierwelt gefördert und ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur erlernt. 

Auf einer Streuobstwiese lernten die Kinder typische Baummerkmale zur Bestimmung verschiedener Baumarten kennen sowie die Zuordnung zu einzelnen Sorten anhand des Geschmacks. Die selbst durchgeführte Herstellung von Apfelsaft verlangte den Kindern Anstrengungsbereitschaft und Durchhaltevermögen ab und förderte die Wertschätzung und den nachhaltigen Umgang mit Nahrungsmitteln.


Der erste Waldkindergarten der StädteRegion Aachen

In Roetgen eröffnete im Jahr 2018 der erste Waldkindergarten der StädteRegion Aachen: Waldkinder Roetgen - Natur (er)leben e.V.

Zuvor wurde mit viel Engagement und Eigeninitiative der Vereinsmitglieder sowie der finanziellen Unterstützung der Stiftung ein gebrauchter Bauwagen nach behördlichen Vorgaben saniert und ein geeignetes Waldgrundstück kindgerecht gestaltet, um die notwendigen strukturellen Voraussetzungen zum Betrieb des Waldkindergartens zu schaffen. Seit Sommer 2018 bietet der Waldkindergarten Roetgen Natur (er-)leben e.V. nun bis zu 20 Kindern eine Vielzahl an (Bewegungs-) Möglichkeiten im lärm- und stressfreien Lebensraum Wald mit seiner großen Methoden- und Ressourcenvielfalt.


Umwelt- und Waldpädagogik

Schon seit vielen Jahren fördert die Aachener Stiftung Kathy Beys Projekte der Umwelt- und Waldpädagogik - Waldwochen im Rahmen der Aachener Ferienspiele während der Sommerferien oder auch Führungen von freien Naturpädagogen für Schulklassen und Kita-Gruppen.

Bei schönstem Wetter und auch während regennasser Sommerferien nehmen im Rahmen der Ferienspiele über 50 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren an beiden Waldwochen teil und gehen auf Entdeckungsreise durch den Aachener Wald. Sie suchen Tierspuren, erkunden den Kupferbach und die Tiere, die darin leben, bauen Flöße, erproben diese im Bach und lernen viel über das Leben im Wald und die heilende Wirkung von Pflanzen kennen. Die Kinder haben Zeit zu schnitzen, den Wald zu erkunden und helfen den Waldarbeitern beim Fällen eines Baumes. Sie erfahren die unterschiedlichen Regeln, die im Aachener Wald bzw. dem belgischen Wald gelten und dass man die Pflanzen am Wegesrand betrachten – aber leben lassen sollte.

Oft sehen die Kinder in Kooperation mit dem Erlebnismuseum Monschau auch über 100 verschiedene Tierpräparate in allen Größen, die sie anfassen und streicheln können und erfahren spannende Geschichten von Wald, Wild, Jagd und Naturschutz. 

HirschGrün

Waldwoche