Vermarktung regionaler Lebensmittel
Schon 1996 wurde ein beispielhaftes Modell geschaffen, an der Nachhaltigkeit orientierte unternehmerische Leistungen in der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung am Markt zu plazieren. Im Auftrag der Stiftung wurden eine gemeinsames Marketingstrategie, kooperative Logistikstrategien und Kommunikationsstrukturen exemplarisch für entsprechend produzierte Lebensmittel erarbeitet.
Der Grundgedanke ist es, regionale Lebensmittel dem Verbraucher mit einer besonderen Wertigkeit zu präsentieren. Hierzu muss ein Zusatznutzen kommuniziert werden, der den Verbraucher animiert, regionale Lebensmittel zu kaufen und auch einen zu vergleichbaren Produkten höheren Preis zu entrichten. Das geschieht, indem der Produzent oder Verarbeiter einen besonderen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Region leistet. Der Verbraucher kann verstehen, dass er beim Kauf regionaler Produkte etwas Positives für "seine" Region tut. Der Verarbeiter oder Produzent steht mit seinem Namen und seiner Unternehmerpersönlichkeit für die von ihm gemachten Aussagen zur Nachhaltigkeit ein. Der Verbraucher kann, wenn er will, persönlich vor Ort im Unternehmen oder in einer beispielhaften Kommunikationsplattform im Internet die vom Unternehmer gemachten Aussagen überprüfen.
Beispiele sind:
- Tiere werden artgerecht gehalten, ernährt und keinen langen stressfördernden Transportprozessen ausgesetzt (regionales Fleisch).
- Es wird ein positiver Beitrag zum Erhalt der regionsspezifischen Landschaft geleistet, indem Menschen mit Arbeitsplätzen in der Region gehalten werden (Molkerei, Käserei, Imkerei).
- Es werden durch Beschränkung auf ein regionales Absatzgebiet Transportströme reduziert (regionales Bier).
Diese Grundlagen können regionalen Unternehmern das wirtschaftliche Fundament bieten, durch die ökologische Verträglichkeit und soziale Ausgewogenheit ihr betriebliches Handeln Schritt für Schritt zu verbessern. In 1998 wurden von einer Modellgruppe Erfahrungen in 2 Supermärkten und bei anderen Großabnehmern gesammelt. Vor dem Hintergrund der Multiplizierbarkeit des Modells wurde die Kooperation von der Stiftung begleitet. Hierbei wurden Organisations- und Kommunikationstrukturen aufgebaut, in der Praxis getestet und weiterentwickelt.
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Die konsequente Weiterführung einer regionalen Vermarktungsplattform für Lebensmittel im Rahmen eines europäischen Förderprogrojektes mit Partnern aus Deutschland und Benelux.
Als direkte Konsequenz des Projektes Regionalvermarktung wurde ab 2002 ein Interreg-Projekt unter der Leitung der damaligen Agentur für Nachhaltige Entwicklung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens entwickelt und auf den Weg gebracht. Das Projekt startete 2003 mit einer Anzahl Partner in der Niederlanden, Belgien und Deutschland. Nach dem politischen Ende der Agentur für Nachhaltige Entwicklung übernahm die Stiftung 2005 die Leitung des Projektes bis zu dessen Ende 2006. Unter dem Projektnamen regiomarche.net konnten mehr als 100 regionale Produzenten von Lebensmitteln und Verkaufsstellen mit einer enormen Produktvielfalt gefunden werden. Nach dem Ende der Projektförderung führten einige Projektpartner, wie beispielsweise Mergelwind in Deutschland, ihre Aktivitäten fort.