Neben der Förderung von regionalen Umwelt- und Naturschutzprojekten steht das Tierwohl im Fokus der Stiftungsarbeit. Dies umfasst den Schutz und Erhalt alter Nutztierrassen ebenso wie die tiergerechte Haltung von Nutz- oder Haustieren.
Heimische Nutztiere - Alte und gefährdete Nutztierrassen
Durch die Kooperation der Aachener Stiftung Kathy Beys mit dem Aachener Tierpark Euregiozoo entsteht im Tierpark ein neuer Bereich zu heimischen Nutztieren und der Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen.
Eine große Vielfalt an Nutztierrassen erfüllte noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche verschiedene Aufgaben (z.B. Unterstützung bei Pflugarbeiten, als Lasten- und Nutztiere, Fleisch- und Wolllieferant), sie waren widerstandsähig und an die jeweiligen Standorte gut angepasst. Von vielen alten heimischen Nutztierrassen existieren heute lediglich kleine Restbestände oder sie sind ausgestorben.
Dass nicht nur Wildpflanzen und Wildtiere vom Aussterben bedroht sind, sondern sich Ähnliches auch in der Landwirtschaft vollzieht, soll durch dieses Projekt in den Fokus der Besucher gerückt werden.
Durch die direkte Begegnung mit alten Nutztierrassen und vielen Informationen zu Rindern, Schweinen, Hühnern und Bienen im neuen Pavillon wird für die Besucher erfahrbar, welche natürlichen Bedüfnisse und Fähigkeiten unsere heimischen Nutztiere haben, welche Produkte wir von ihnen beziehen und warum der Erhalt der Vielfalt in der Landwirtschaft wichtig ist. Einzelne Informationstafeln im Pavillon fehlen noch und auch das Schweinegehege ist derzeit noch unbewohnt.
Ab Schuljahr 2024/25 bietet die Aachener Stiftung Kathy Beys zudem zweieinhalbstündige Führungen mit einer Referentin zum Thema Nutztier für die Jahrgangsstufen 1 bis 6 im Aachener Tierpark Euregiozoo an. Die Führungen sind über die Bildungszugabe der StädteRegion Aachen buchbar sowie direkt über die Stiftung selbst. Schreiben Sie uns gern eine Mail mit Ihren Kontaktdaten und mit wievielen Kindern welcher Stufe/Schule Sie an einer Führung interessiert sind.
Akupunktur in der Nutztierhaltung 2019 - Milchkühe, Rinder und Kälber
Unter Seminarleitung von Dr. med. vet. Susanne Hauswirth bot die Aachener Stiftung Kathy Beys im Frühjahr 2019 ein zweitägiges Seminar zur Akupunktur bei Nutztieren (Milchvieh/Fleischvieh) an:
Datum: 16./17. Februar 2019
Uhrzeit: Samstag 9 - 17.00 h und Sonntag 9 - 15.00 h
Inhalt: Anatomie, "Kochbuchakupunktur" sowie 2 Praxisteile bei Landwirten vor Ort
Viele Menschen haben gute Erfahrungen mit Akupunktur gemacht. Die Akupunktur ist ein therapeutisches Verfahren, das in China seit über 4000 Jahren eingesetzt wird. Das Interesse an der Akupunktur zur Anwendung bei Erkrankungen bei Mensch, Pferd und Kleintier steigt stetig - auch bei kranken Nutztieren kann Akupunktur helfen.
Bei dieser schmerzfreien Technik werden sehr feine Nadeln an festgelegten Stellen platziert. Diese liegen alle auf sog. Meridianen. Jeder Meridian steht in Verbindung zu einem Organ und ist danach benannt. In der Rinderpraxis bietet sich der Einsatz der Akupunktur z.B. an zur Geburtserleichterung, bei Euterödemen, Atemwegserkrankungen, mangelndem Saugreflex beim Kalb oder viralen Erkrankungen. Sie ist zudem als Zusatztherapie einsetzbar und dient als Prophylaxe zur Vorbeuge verschiedener Krankheiten dem Tierwohl der Nutztiere.
Die Aachener Stiftung Kathy Beys lud daher Interessierte aus NRW, die täglichen Umgang mit Nutztieren haben, zu einem Seminar mit dem Thema „Akupunktur bei Milchkühen, Rindern und Kälbern“ ein. Unter Seminarleitung der Veterinärin Frau Dr. Hauswirth kamen 15 LandwirtInnen, TierärztInnen und interessierte Personen am 16./17. Februar 2019 in die Aachener Innenstadt und wendeten die dort erlernte Theorie in der Praxis an Milchkühen eines konventionellen Betriebs in der Aachener Soers sowie eines Biohof mit Limousinrindern im Aachener Süden an.
Ziel des Seminars war es, den Teilnehmenden Fachwissen zu vermitteln und dies durch Fallbeispiele und praktische Übungen zu vertiefen. Die Teilnehmenden lernten dabei nicht nur Wissenswertes über die Anatomie von Rindern, den Verlauf der Meridiane und die verschiedenen Akupunkturpunkte kennen. Sie erlernten auch die Erstellung einer ganzheitliche Diagnose durch Augenschein, Hören, Riechen, Abhören, Beklopfen, Betasten und die Befragung des Patientenbesitzers sowie die bewährten Punkte-Rezepturen in der Rinder-Akupuntur-Praxis zur Therapie.