Faktor X 2000 - 2016

Das anspruchsvolle Ziel Beiträge zur nationalen Strategie der Ressourceneffizienz zu leisten, erfordert einen mehrdimensionalen Ansatz: von dem damals sehr innovativen Webportal Faktor-X.info für die Allgemeinheit bis hin zur gezielten Fachinformation und geschlossenen Veranstaltung für Bundestagsabgeordnete.

Die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie hat die Verbesserung der Ressourcenproduktivität um einen Faktor 2 bis 2020 zum Ziel. Wissenschaftlicher Konsens ist, dass es dabei nicht bleiben darf. Um den Stoffaustausch zwischen Mensch und Natur in nachhaltige Dimensionen zu bringen, sind größere Produktivitätsgewinne nötig. Die vorgeschlagenen Ziele gehen von Faktor 4 und 5 (von Weizsäcker) bis zu Faktor 10 (Schmidt-Bleek). Die Stiftung hat den Begriff Faktor X geprägt. Er drückt aus, dass die Produktivität der eingesetzten Ressourcen erheblich gesteigert werden muss, das konkrete Ziel aber letztlich (noch) nicht bekannt ist. Seit 2000 wurden eine Reihe von Projekten realisiert, die über Faktor X und dessen Hintergrund aufklären: Mit Faktor-x.info wurde eine Website konzipiert, die Grundlagen, Zusammenhänge und Ausblicke journalistisch aufarbeitet und allgemeinverständlich präsentiert. Auf dem ersten Welt Ressourcenforum in Davos wurden 2009 eine Reihe von Interviews mit Top-Wissenschaftlern und Social Entrepreneurs zum Thema Faktor-X geführt und als Kurzfilme veröffentlicht. Außerdem wurden für eher an Fakten orientierte Leser eine Reihe von Factsheets produziert.

Die Stiftung hat Anfang 2017 den gesamten Projektbereich an die neugegründete Faktor X Agentur der Entwicklungsgesellschaft indeland übergeben. Der langjährige Mitarbeiter der Stiftung und international anerkannte Fachmann für Ressourceneffizienz Klaus Dosch ist der Leiter der Faktor X Agentur. 

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Einladungsflyer zur Übergabe des Projektbereichs Faktor-X: Veranstaltung Bauen 4.0


www.faktor-x.info wurde als Portal der Aachener Stiftung Kathy Beys zum Thema Ressourcen 2003 gemeinsam mit dem Journalisten Bert Beyers konzipiert und realisiert. Die Beiträge auf faktor-x.info spiegeln die Diskussion in ihrer gesamten Breite: technisch, wirtschaftlich und politisch - dabei durchaus kontrovers. Wesentlich - und neu - war die journalistische Aufmachung: die besten Köpfe, die interessantesten Ideen und Beispiele. Dabei sind die Wissenschaftler, Politiker und Wirtschaftslenker nicht nur im Interview lesbar, sondern sie kommen auch hörbar zu Wort. Das Portal wurde 2011 auf dem damaligen Stand eingefroren.

Für eine Zielgruppe in Wirtschaft und Politik wurden gemeinsam mit Bert Beyers (Hamburg) in den Jahren 2005 bis 2011 "fact-sheets" konzipiert. Sie enthalten Fakten und Argumente rund um das Thema Ressourcenproduktivität. Gleichzeitig waren sie als Plädoyer für eine nationale Ressourcenstrategie gedacht. Die Factsheets behandeln die Themen Stoffströme, Versorgungssicherheit, ressourcenbezogene Wirtschaftspolitik, Indikatoren, globale Verteilung, best practices und Politikmaßnahmen.

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Was Rang und Namen hat in der internationalen Nachhaltigkeits-Community war im September 2009 beim ersten World Resources Forum in Davos. Die Aachener Stiftung hat in Zusammenarbeit mit Bert Beyers und der Zeitfilm GmbH die Gelegenheit genutzt, für das Ressourcenthema wichtige Experten und Impulsgeber vor die Kamera zu bitten und zu interviewen. Daraus sind 12 Filmbeiträge zu je ca. 8 Minuten entstanden, welche die Thesen der Gesprächspartner - hoch verdichtet - herausarbeiten. Die Filme bleiben ein zeitloses Dokument über den Stand der Debatte Anfang des 21. Jahrhunderts.

Interviews World Resources Forum Davos

Film-Trailer - Worum es geht: Faktor-X
Marina Fischer-Kowalski
Alessandro Galli
Wolfgang Hafenmayer
Karan Khosla
Martin Lees
Harry Lehmann
Timo Mäkelä
Dennis Meadows
Bernd Meyer
Friedrich Schmidt-Bleek
Helga Weisz
Ernst Ulrich von Weizsäcker 


Die meisten Umweltprobleme lassen sich auf einen nicht nachhaltigen Stoffaustausch zwischen dem Wirtschaften menschlicher Zivilisationen und der Natur zurückführen. Es werden der Natur einfach zu viele Rohstoffe entnommen. Sie landen in Produkten, in Infrastrukturen, in Dienstleistungen. Ein großer Anteil wird als Abfall, Emissionen in Wasser, Boden und Luft und als Schadstoffe wieder in die Natur zurückgegeben. So ist auch die auf menschliches Handeln zurückzuführende Klimaveränderung an sich kein Problem. Sie ist ein Symptom - ein Symptom eines aus den Fugen geratenen Kohlenstoffkreislaufs: Es wird viel mehr Kohlenstoff aus dem Boden geholt und verbrannt, als die Natur in Form von Pflanzen der Atmosphäre entnehmen kann. Über Jahrtausende eingespielte sensible Kreisläufe geraten aus dem Lot, der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre steigt und entfaltet sein Treibhauspotenzial. Das Ziel der Projektfamilie Ressourcen der Stiftung war, die Wahrnehmung des Stoffaustausch-Problems zu steigern und an konkreten Projekten zu zeigen, wie eine Reduktion dieses Stoffaustauschs um einen Faktor X ganz praktisch funktionieren kann. 

In den Projekten spiegelt sich ebenfalls eine Lernkurve der Stiftung: Ein Beginn mit den Aachener Foren, die in das Thema einführten und Schwerpunkte gesetzt haben. Gefolgt von makroökonomischen Studien, über den Sinn der Steigerung der Effizienz, mit der Ressourcen eingesetzt werden, deren Ergebnisse noch zehn Jahre später zitiert werden und die einen wichtigen Beitrag zur Verankerung von Ressourcen in der Politik geleistet haben. Begleitet durch Preise und klassisches Lobbying für diese Ideen und schließlich konkrete Projekte zur Umsetzung beim Bauen und Wohnen, dem Wirtschaftssektor mit dem höchsten - nicht nachhaltigen - Stoffaustausch zwischen Mensch und Umwelt.


Archiv - die historischen Projektseiten der alten Website zum damaligen Projektstand

2011: Faktor X Website

Ressourcen um einen Faktor X intelligenter nutzen. Es geht nicht um die Erschöpfung einzelner Ressourcen, sondern darum, die Tragfähigkeit des Systems Erde zu erhalten.

2011: Factsheet "Measuring Resource Extraction"

Der Abbau von Rohmaterialien zieht den Verbrauch von Ressourcen wie Boden nach sich, Abraum und betriebliche Rückstände bleiben übrig.

2010: Studie Deutschlands Naturkonsum in der Welt

Deutschland ist Exportweltmeister und beginnt seinen Naturverbrauch von der Wirtschaftsleistung abzukoppeln. Die Studie untersucht, in wieweit dies auf eine Verlagerung des Naturkonsums in andere Länder zurückzuführen ist.

2009: Datenbasis Ressourcennutzung

Jede Abschätzung des Ressourcenverbrauchs über den Lebenszyklus eines Produktes oder einer Dienstleistung benötigt Daten über die verwendeten Rohstoffe und Materialien.

2009: Interviews WRF

Was Rang und Namen hat in der internationalen Nachhaltigkeits-Community war im September 2009 beim ersten World Resources Forum in Davos. Die Aachener Stiftung hat in Zusammenarbeit mit Bert Beyers und der Zeitfilm GmbH die Gelegenheit genutzt, für das Ressourcenthema bedeutende Personen vor die Kamera zu bitten.

2006: Faktor X Fact Sheets

Effizienzsteigerungen in Betrieben sind heute schon machbar und stärken Unternehmen, machen sie konkurrenzfähig und fit für die Zukunft.

2004: Studie Ressourcenproduktivität durch Nutzungsintensivierung und Lebensdauerverlängerung

1995 wurde vom Baden-Württembergischen Umweltministerium eine Sammlung von 300 Beispielen publiziert, wie die Ressourcenproduktivität zu steigern sei. Knapp zehn Jahre später ist die Stiftung der Frage nachgegangen, was aus den damals identifitzierten Unternehmen und Lösungsansätzen geworden ist.